Denkmal für die Opfer des Faschismus

Mitte des Jahres 1947 beschloss der Völklinger Stadtrat die Errichtung eines Denkmals für die Opfer des Faschismus. Dieses Vorhaben wurde nicht nur durch die Parteien des Stadtrats, sondern auch durch die seit Sommer 1945 bestehende Vereinigung „Opfer des Faschismus“ unterstützt. Entworfen wurde das Denkmal von dem Völklinger Bildhauermeister Peter Kunz, angefertigt wurde es von dem Völklinger Grabsteinfabrikanten Oskar Biegel. Zur Finanzierung trug unter anderem der Verkauf einer Plakette bei, die städtische Angestellte von Haus zu Haus verkauften.

Die Denkmalseinweihung erfolgte am 28. September 1947. Dazu veranstaltete die Stadtverwaltung Völklingen an diesem Tag ein Wertungssingen, zu dem sich 23 saarländische Gesangvereine mit 2000 Sängerinnen und Sänger angesagt hatten. Das Wertungssingen fand in zwei größeren Völklinger Sälen statt. Daran anschließend bewegte sich ein Festzug von 2.000 bis 3.000 Personen vom Marktplatz durch die geschmückten Straßen zum Festgelände in der Kühlweinstraße. Dort hielt der Völklinger Bürgermeister Dr. Anton Tinnes die Fest- und Weiherede. Im Anschluss sprachen der Vorsitzende der „Opfer des Faschismus“, Hermann Ratering, und als Vertreter der französischen Militärregierung der Kreis- und Stadtdelegierte von Saarbrücken, Colonel Gogombles. Nach der Niederlegung von Kränzen sang ein 800-stimmiger Chor Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“.

Das Denkmal war nicht nur das erste seiner Art im Saarland, sondern auch das erste westlich des Rheins. Seit den 1980er Jahren findet an diesem einzigen saarländischen Mahnmal für die Opfer des Faschismus jährlich anlässlich des Antikriegstages am 1. September eine Gedenkveranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) statt.