Die Stadt Völklingen und die RAG Aktiengesellschaft stehen in den nächsten Jahren bei der Sanierung und Wiedernutzbarmachung der ehemaligen Bergwerksflächen in Luisenthal vor erheblichen Herausforderungen. Für die Revitalisierung der Flächen auf der Grundlage vorhandener regionaler Konzepte haben Stadt und Unternehmen heute (25. März) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese besagt, dass beide in gemeinschaftlicher Verantwortung die Entwicklung eines 119 Hektar großen Planungsgebietes vorantreiben wollen.
Es besteht Einvernehmen, dass geplante Maßnahmen auf den jeweiligen Teilflächen (Tagesanlage und Bergehalde) gemeinsam im Sinne des noch fortzuschreibenden ISEK (Integrales Städtebauliches Entwicklungskonzept) vorangetrieben werden sollen. Zielsetzung sei es dabei, eine möglichst hohe Umsetzung und regionale Wertschöpfung zu sichern, vorhandene Ressourcen zu optimieren und Synergieeffekte zu nutzen.
Die Partner unterstützen sich in gegenseitiger Kooperation bei der Umsetzung der jeweiligen Ziele. Sollten Zielkonflikte auftreten, soll für diese eine für alle Seiten vertretbare Lösung gefunden werden.
Die Stadt Völklingen und die RAG Aktiengesellschaft werden sich bei regelmäßigen Treffen über die weitere Vorgehensweise zur Entwicklung des Gesamtstandortes sowie zu wesentlichen Maßnahmen und Meilensteinen auszutauschen.
Die Stadt Völklingen sieht für die Entwicklung der Fläche ein Nutzungskonzept mit den Schwerpunkten Wohnen und dienstleistendem Gewerbe, Ort des Gedenkens sowie Freizeit, Natur und Naherholung auf der Halde. „Außerdem wollen wir auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz einen neuen Haltepunkt der DB-Strecke sowie ein Park-and-Ride Parkplatz integrieren“, erklärte Christiane Blatt, Oberbürgermeisterin der Stadt Völklingen. Eine wesentliche Bedeutung habe der Kernbereich um die Fördertürme und die Fördermaschinengebäude.
Ziel der RAG ist es, betrieblich nicht mehr benötigte Flächen an die Stadt Völklingen, bzw. an einen Dritten zu verkaufen. „Eine Flächenübernahme ist für uns die Voraussetzung für eine dauerhafte öffentliche Nutzung, bzw. die Realisierung von Folgenutzungen“, betonte Stefan Hager, Regionalbeauftragter der RAG Aktiengesellschaft an der Saar. Allerdings müsse nicht das endgültige Ende der Bergaufsicht abgewartet werden. „Teilflächen der Tagesanlage können vor dem endgültigen Ende der Bergaufsicht entlassen werden“, so Hager.
Derzeit laufen die Rückbauarbeiten auf der Tagesanlage in Luisenthal. Dabei werden alle nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zurückgebaut. Diese Arbeiten sollen bis Sommer abgeschlossen sein.
Zur Fläche, die die Kooperationsvereinbarung umfasst, gehören die Tagesanlage, die dahinter liegende Bergehalde und ehemalige betriebliche Nebenflächen. Zusammen 119 Hektar. 59 Hektar davon sind im Besitz der RAG, der Rest ist überwiegend städtisches Gebiet.
Die Stadt Völklingen wird bei Ihren städtebaulichen Planungen von der RAG Montan Immobilien GmbH unterstützt. Sie ist unter anderem mit der Durchführung des Abschlussbetriebsplanverfahrens (ABP) und der gesamtheitlichen Steuerung des Vorhabens beauftragt. „Wir stehen bereits bezüglich erster städtebaulicher Konzepte mit der Stadt Völklingen in Kontakt und gleichen deren Zielsetzungen mit dem bergbaulichen Verfahrensschritten und Maßnahmen ab“, informierte Martin Krantz, Bereichsleiter Flächenentwicklung im Saarland der RAG Montan Immobilien.