Im Jahre 2004 wurde in Ludweiler das 400-jährige Bestehen des Ortes gefeiert. Ludweiler entstand aus einer Wirtschaftsförderungsmaßnahme des Grafen Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken. Er erlaubte 1604 zwölf französischen Hugenotten, die wegen ihres calvinistischen Glaubens aus ihrer Metzer Heimat fliehen mussten, „im Warneth“ ein Dorf zu gründen. Mehr Einwohner – das bedeutete für den Grafen auch mehr Geld, zumal die Einwanderer geschickte Handwerker und Glasmacher waren.

Später zogen auch deutschsprachige Schweizer nach „Ludwigsweiler“ und im 19. Jahrhundert schließlich viele Katholiken, die hauptsächlich am Ortsrand siedelten. Der Ortskern lag im Bereich der Hugenottenkirche und des Friedhofs, die Schule lag im Bereich des heutigen Marktplatzes. Lange Zeit war nur das Gebiet rechts der Hauptstraße bebaut, weil die andere Seite als zu feucht galt. Im Jahre 1784 gibt es in Ludweiler nach einer Bevölkerungsliste „64 Ehepaare, 20 Witweiber, acht alte Mädel, vier Witmänner, 87 konfirmierte Söhne und Töchter und 177 noch nicht konfirmierte Kinder“. Heute leben hier rund 5800 Einwohner. Der Ort wurde 1815 preußisch und erhielt eine eigene Amtsbürgermeisterei, zu der neben Ludweiler die Orte des Gemeindeverbandes Großrosseln gehörten. Die kommunale Selbständigkeit endete 1974, als im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform Ludweiler trotz des Widerstandes der Bevölkerung in die Stadt Völklingen eingegliedert wurde.

Heute verfügt der Stadtteil Ludweiler über eine gute Infrastruktur und Bildungseinrichtungen von der Grund- bis zur weiterführenden Schule. Von großer archäologischer Bedeutung sind zahlreiche Funde aus vorgeschichtlicher Zeit, darunter ein etwa 300 000 Jahre altes Steinwerkzeug. Dieser „Ludweiler Faustkeil“ ist heute im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken zu besichtigen.