Geislautern wurde schon im Jahre 1280 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als der Sohn des Ritters Walter von Wolmeringen die Vogtei von Luttern an Heinrich von Folchelingen verkaufte. Die Bezeichnung „Luttern“ („rein, klar“) wurde wenig später um die Vorsilbe „Geiß“ („fließendes Wasser“) erweitert.

Die natürlichen Bedingungen gaben den Bewohnern bis ins 20. Jahrhundert hinein reichlich Arbeit und Brot. Neben Land- und Forstwirtschaft spielte der Bergbau und die Eisenindustrie eine entscheidende Rolle. Von 1575 an wurde hier Eisen geschmolzen, und im Jahre 1884 wurde die Hütte hauptsächlich deswegen stillgelegt, weil der nötige Eisenbahnanschluss fehlte. An die lange Tradition erinnern heute noch Flurnamen wie Masselgarten, Hammergraben und Schellenburg. 1819 wurde der so genannte Geislauterner Dampfwagen gebaut, der beinahe als erste deutsche Lokomotive in die Geschichte eingegangen wäre.

Im frühen 19. Jahrhundert wurde Geislautern sogar zum ersten Hochschulstandort und zu einem wichtigen Technologiezentrum der Region. Napoleon ließ hier 1807 die „Ecole pratique des mines“ einrichten, an der kaiserliche Ingenieure ausgebildet wurden. Hundert Jahre später gründete der mit Albert Einstein verwandte Nathan Hansen wegen des guten Rosselwassers die Hansena-Brauerei, die mit einem neuen Brauverfahren (verkürzte Lagerzeit) berühmt wurde.

Geislautern ist heute eine beliebte Wohngemeinde (rund 3000 Einwohner), die von der Nähe des Naherholungsgebietes „Warndt“ profitiert.